25. November 2020 19:00
Was will der Senat – was will das Bündnis „Eine S-Bahn für Alle!“ ?
Bis jetzt ist die S-Bahn noch zu hundert Prozent in der Hand der Deutschen Bahn, also in staatlichem Eigentum.
Doch vor wenigen Monaten wurden zwei Teilnetze – das sind zwei Drittel der gesamten S-Bahn – europaweit ausgeschrieben. Das heißt: Privaten Unternehmen wird die Tür für den Betrieb der S-Bahn und die Instandhaltung der Fahrzeuge geöffnet. Dabei kann nicht nur für den S-Bahn Betrieb auf jedem der beiden Teilnetze ein anderes Privat-Unternehmen den Zuschlag bekommen, auch die Instandhaltung der Fahrzeugen für die beiden Teilnetze kann an zwei verschiedene Privatunternehmen vergeben werden.
Das bedeutet die Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn.
Die Berliner*innen haben in den vergangenen Jahren mit Privatisierungen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Das Wasser wurde privatisiert und musste dann – nach dem erfolgreichen Volksentscheid – für viel Geld wieder zurück gekauft werden. Tausende Wohnungen, die einmal der Stadt gehört haben, wurden ebenfalls verkauft.
Jetzt gibt es die Kampagne „Deutsche Wohnen [&] Co enteignen“, mit der ebenfalls viele Häuser, ehemals in städtische Hand gewesen, in öffentliche Hand zurückkehren sollen.
Wir wollen nicht, dass ein drittes Mal wiederholt wird, was zwei Mal komplett in ein Desaster geführt hat.
Das ist das Ziel des Bündnisses „Eine S-Bahn für Alle“:
Die Zerschlagung und Privatiserung der S-Bahn zu verhindern. Die Ausschreibung umfasst ein Volumen von 8 Milliarden Euro. Ein Abbruch der Ausschreibung ist möglich.
Redende:
Janek Neuendorf (S-Bahner, Mitglied der EVG), Ava Matheis (Bündnis „Eine S-Bahn für Alle“), ein Vertreter des AKI in der IG Metall