Die stadtpolitische Initiativenlandschaft Berlins ist groß und vielfältig. Wir wollen die Initiativen und ihre Arbeit vorstellen.
Die Initiative Haus der Statistik hat sich 2015 gegründet, um den Verkauf & Abriss des seit 2008 leer stehenden Gebäudekomplexes zu verhindern. Daraus ist eine breite Allianz aus Künstler*innen, Gruppen und bedrohten Atelierhäusern entstanden.
Was war der Anlass der Organisierung und Gründung eurer Initiative?
Verdrängung von Kunst, Kultur, Sozialem und leistbarem Wohnen aus der Innenstadt; Sommer der Migration; Leerstand von 40.000 qm am Alex.
Was ist der Schwerpunkt eurer Arbeit?
Kooperative Quartiersentwicklung des Haus der Statistik in Public-Civic-Partnership („Koop5“) mit Senat, Bezirk, BIM und WBM im Rahmen eines Modellprojekts, unterstützt durch Pioniernutzung der Erdgeschossflächen.
In welchem Gebiet/Stadtteil/Bezirk seid ihr aktiv?
Mitte.
Mit wem seid ihr vernetzt?
Wir nutzen eine Genossenschaft, die ZUsammenKUNFT Berlin eG, als rechtlich handlungsfähigen Arm. Über unsere Mitglieder haben wir viele Kontakte zu weiteren Akteur:innen gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung. Die Pionier-Nutzer:innen sind wiederum in vielen Feldern (Kunst, Kultur, Soziales, Bildung…) stadtpolitisch vernetzt.
Auf welche Schwierigkeiten stoßt ihr bei eurer Initiativenarbeit?
Wir leisten weiterhin einen beträchtlichen Teil unserer Arbeit ohne Entlohnung. Die Zusammenarbeit in Public-Civic-Partnerships ist zudem auf wohlwollende, kreative und engagierte Mitarbeiter städtischer Institutionen angewiesen, aber auch auf die Bereitschaft dieser Institutionen, sich neuen Methoden und neuen Zielen zu öffnen und Ressourcen für deren Umsetzung freizustellen.
(Wie) können Interessierte bei euch mitmachen?
Interessierte können als Pioniernutzer:innen vor Ort aktiv Teil des Projekts werden, Räume herrichten und nutzen, demokratische Strukturen und ein Gemeinwesen aufbauen helfen. Ihre Erfahrungen fließen in den Planungsprozess ein und helfen, Bedarfsprogramme für die einzelnen Bausteine des Quartiers zu formulieren.
Welches Potential für gesellschaftliche Veränderung seht ihr in eurer Initiativenarbeit?
Kooperative Quartiersentwicklung: Menschen können nicht nur mitreden, sondern mitmachen – und peu à peu in den Prozess hineinwachsen / sich organisieren. Public-Civic-Partnership „Koop5“: Initiativen können lernen, wie Zusammenarbeit mit städtischen Institutionen funktionieren kann – und städtische Institutionen können lernen, wie die Impulse von Initiativen in gemeinsames Handeln auf Augenhöhe überführt werden können. Am Ende entstehen daraus hoffentlich dauerhaft günstige Räume für Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Nachbarschaft, inklusives Wohnen – und ein lebendiger Stadtbaustein, der in die unmittelbare Umgebung und verschiedene Öffentlichkeiten ausstrahlt.
Verlinkungen
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