Studie im Auftrag des IniForums beleuchtet die Situation von Mieter*innen und Initiativen in vier Berliner Außenbezirken
Ein Großteil der öffentlichen Diskussionen um wohnungs- und mietenpolitische Themen konzentriert sich weiterhin auf die innerstädtischen Bezirke Berlins. Und auch der Anteil an aktiven Initiativen scheint sich auf diese Gegenden zu konzentrieren. Dabei gibt es auch in den äußeren Bezirken viele Probleme und Bedarfe von Mieter*innen – und viele Menschen, die sich engagieren. Im Auftrag des IniForums hat Susanna Raab diese Umstände für die Bezirke Mahrzahn-Hellersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick näher beleuchtet. Die Studie wird am Montag, 30. Oktober 2023 um 19 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt und diskutiert.
Steigende Mieten und Verdrängung gibt es nicht nur in Berlins Innenstadt. Auch in den Außenbezirken sind Mieter:innen mit Schwierigkeiten konfrontiert, die neue wohnungs- und mietenpolitische Lösungen fordern. In den letzten Jahren formieren sich daher immer häufiger Initiativen und organisierte Hausgemeinschaften. Doch das Wissen über die Probleme und Bedarfe dieser Mieter*innen ist sowohl in Forschung wie auch Aktivismus überschaubar gering und bildet insgesamt eine Leerstelle. So sind Mieter*innen und stadt- sowie mietenpolitische Initiativen in der Innenstadt meist gut vernetzt und kennen die gemeinsamen Probleme und Strategien. Doch die Vernetzung reicht bisher nicht bis in die Außenbezirke.
Die Studie stellt dar, welche mieten- und wohnungspolitischen Themen für Mieter:innen in den Berliner Außenbezirken relevant sind. Damit soll zum einen Aufmerksamkeit für mietenpolitische Problemlagen in den Außenbezirken geschaffen werden und zum anderen die wissenschaftliche sowie aktivistische Auseinandersetzung mit der gesamtstädtischen Mieten- und Stadtpolitik angestoßen werden.
Im Mittelpunkt der Studie stehen folgende Forschungsfragen:
- Erfassung von Problemlagen von Mieter:innen in den Außenbezirken: Welche wohungs- und mietenpolitischen Probleme bestehen für Mieter:innen in den Außenbezirken?
- Strategien von Mieter:innen verstehen: Welche wohnungs- und mietenpolitischen Auseinandersetzungen gibt es momentan in den Außenbezirken und welche Strategien wenden Mieter:innen dabei an?
Untersuchungsgegenstand sind vier Berliner Bezirke : Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick, Steglitz-Zehlendorf und Spandau. Die Gebiete wurden auf Basis einer Voruntersuchung durch eingehende Presserecherche und Vorgespräche mit relevanten stadt- und mietenpolitischen Akteur:innen vor Ort gemeinsam mit dem Initiativenforum Stadtpolitik ausgewählt. In die Auswahl der Untersuchungsgebiete wurden die Erfahrungen von Mieter:innen eng mit einbezogen und unterstützend die Recherche von Medienberichten und Planungsdokumenten hinzugezogen. Ausschlaggebend für die Auswahl waren diverse Kriterien wie das Einbeziehen von Bezirken in Ost- und Westberlin, verschiedene Wohn- und Eigentumsformen wie Großsiedlungen und private sowie kommunale Eigentumsformen. Außerdem wurden Gebiete mit einbezogen, in welchen bereits Mietenproteste geführt werden und solche, in denen noch keine Initiativen entstanden sind, aber ein Problembewusstsein von Mieter:innen artikuliert wurde.
Die Studie wird am 30. Oktober um 19 Uhr bei einer öffentlichen Veranstaltung durch die Autorin Susanna Raab im Gespräch mit dem Journalisten Nicolas Šustr im FMP1 (Franz-Mehringplatz 1, 10243) vorgestellt. Die Plätze zur Teilnahme sind begrenzt. Wir bitten daher um Anmeldung per E-Mail an info@iniforum-berlin.de